Ein Rundgang durch Winnweiler

Winnweiler ist nicht nur interessant als „Eingangstor zum Donnersberg“ und damit als Ausgangspunkt für schöne Wanderungen in die nordpfälzischen Wälder und Berge - auch Winnweiler selbst hat einiges zu bieten.
Manches davon wollen wir Ihnen zeigen:

1. Schlossplatz (Parkplatz)
Hier stand das 1604 erbaute Schloss der Grafen von Falkenstein. Im ausgehenden 17. Jh. und im 18. Jh. befand sich darin das zunächst lothringische und später habsburg-lothringische Oberamt der Grafschaft Falkenstein. In der französischen Zeit - anfangs des 19. Jh. - wurde das damals unzerstörte
Schloss zum Abriss versteigert. Teile des Hauptgebäudes sind im heutigen Anwesen Baus (v.a. im Keller und Erdgeschoss) erhalten.
In der nördl. Ecke des Platzes steht eine originalgetreue Nachbildung des im Innern des Gebäudes erhaltenen Grundsteins des Schlosses.
Der Maibaum im vorderen Bereich bietet einen Überblick über die mittelständisch geprägte Winnweilerer Wirtschaftsgeschichte.
Die Steinskulpturen am Anwesen Giloi wurden von dieser Familie errichtet (rechts von Gernot Rumpf, Neustadt, „Leben“, links von Wolfgang Seipenbusch, Winnweiler, „Wandel-Weg Weg-Wandel“).

2. Museum Winnweiler - Jüdisches Museum der Nordpfalz
Das Gebäude geht auf das 17. Jh. zurück und war ursprünglich Amtsschreiberei des Schlosses. Im 19. Jh. (bis 1935) war es das Casino der Winnweilerer Casinogesellschaft.
Das benachbarte Restaurant MAX war 1902 als Turn– und Festhalle errichtet worden. Beide Anwesen waren im 1. Weltkrieg Kriegslazarett.
An der Mauer vor dem MAX: Steintafel zur Geschichte Winnweilers und Reliefdarstellung eines Ortsplanes von 1740.
Schlossstraße aufwärts findet sich bald nach der Einmündung der Zwergstraße („Keesgass“), einem alten Handwerkerviertel, auf der rechten Seite das Pariser Eck.

3. Pariser Eck
Bei diesem von alten Häusern umstandenen Hofbereich handelte es sich früher um den zahlenmäßig wohl am dichtesten bewohnten Teil Winnweilers. Im 18. Jh. wohnten hier z.B. die meisten der damaligen Winnweilerer Juden.

4. Synagogen-Gedenkstein
Am Marktplatz geht es rechts in die Gymnasiumstraße (frühere „Synagogengasse“), wo sich nach wenigen Metern auf der linken Seite ein Gedenkstein für die in der Reichspogromnacht 1938 zerstörte Synagoge befindet. Sie war um 1900 erbaut und von dem damals berühmten jüdischen Synagogenarchitekten Prof. Ludwig Levy, Karlsruhe, geplant worden.

5. Der Marktplatz
ist und war das Herz Winnweilers. Hier fanden früher Wochenmärkte, jährlich mehrere Krämermärkte und Viehmärkte statt, hier war die Haltestelle für die Postkutschen und hier wurde z.B. auch zweimal Kaiser Napoleon von den Honoratioren und der Bevölkerung empfangen.
Die Bronzeskulptur wurde 1991 vom Winnweilerer Künstler Wolfgang Seipenbusch geschaffen und verkörpert die altüberlieferten Ortsnecknamen für Winnweiler und seine Ortsteile.

6. Eingang zu einem idyllischen Bachweg
Dieser schmale Pfad führt zum Lohnsbach und z.T. an diesem entlang zum Park Saint-Laurent-Nouan und/oder zur Kirchstraße. Im Volksmund wird der Bereich „Wäschbach“ genannt, weil hier die Frauen in älterer Zeit auf Steinen im Wasser ihre große Wäsche gewaschen haben und auf den angrenzenden Wiesen zum Trocknen und Bleichen auslegten.

7. Jakobstraße
In diesem Bereich der Jakobstraße stehen einige interessante Amtsgebäude aus königl.-bayrischer Zeit: links des Parkeingangs das 1825 errichtete ehemalige Kantonsgefängnis, in dem sich zeitweilig auch das Kgl. bayer. Friedensgericht befand, rechts davon das 1894/95 errichtete Kgl. bayer. Rentamt (später Finanzamt, zuletzt Katasteramt); es folgt dann das Prot. Pfarramt von 1907/08 bis 2015 und das nächste Anwesen ist das heutige Rathaus der Verbandsgemeinde Winnweiler und war 1900 als Kgl. bayer. Amtsgericht erbaut worden.

8. Park Saint-Laurent-Nouan
Im Park Saint-Laurent-Nouan befindet sich im vorderen Bereich - gegen die Jakobstraße zu - ein Wappenbrunnen mit einigen Sitzbänken und einem Spielplatz. Dort steht auch eine interessante
Ringkugel-Sonnenuhr, die minutengenau die Sonnenzeit anzeigt, an der man aber auch durch eine besondere Konstruktion des Schattenstabes das jeweilige Tagesdatum ablesen kann.
Jenseits des durch eine Brücke zu überquerenden Lohnsbaches schließt sich ein naturbelassenes Feuchtbiotop an, das Ruhe, Erholung und auch eine interessante Flora und Fauna zu bieten hat.
Hält man sich von der Brücke aus gesehen rechts, gelangt man zum Friedhof, und kann von dort aus die Kirchstraße erreichen. Geht man nach der Brücke links und dann wieder rechts, erreicht man gegenüber der katholischen Kirche den Ausgang des Parks zur Kirchstraße.

9. Ausgang des Parks zur Kirchstraße
Die hier stehende katholische Kirche wurde 1911-1913 im neobarocken Stil erbaut. Die wenig unterhalb stehende protestantische Kirche war bis dahin Simultankirche, also Kirche für beide Konfessionen. Zwar stand mindestens schon 1409 (evtl. schon 891) an dieser Stelle eine Kirche, doch ist die heutige Kirche erst 1747- 1754 erbaut worden.
Wenig unterhalb dieser Kirche steht auf der Brücke der Kirchstraße über dem Lohnsbach eine 1761 aufgestellte Sandsteinstatue des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk. Der österr./böhmische Nationalheilige aus Prag war hier in der Zeit der Zugehörigkeit Winnweilers zum Hause Habsburg-Lothringen errichtet worden. Eine im gleichen Jahr errichtete weitere Statue dieses Heiligen steht auch auf dem kleinen Steg, der im Zuge des sog. „Weilergässchens“ hinter der prot. Kirche den Lohnsbach überquert.

10. Der Lorenz-Steinbrückner-Weg
Der Lorenz-Steinbrückner-Weg beginnt an der Kirchstraße zwischen den beiden Kirchen und
führt zum Bahnhof. Gleich neben der prot. Kirche steht das sogenannte „Kaffeemühlchen“, ein kleines Haus mit barockem Mansardendach. Bei diesem wohl um 1750 errichteten Gebäude handelt es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um eine Art Gartenhaus, das zu einem großen adligen Hof im Bereich der heutigen kath. Kirche gehörte (891 schon als Herrenhof genannt).
Von hier aus erreicht man in etwa zwei Minuten den Bahnhof (Bahnstation der 1870/71 eingerichteten Alsenztalbahn von Hochspeyer nach Bad Münster) mit Parkplätzen und zentralem Busbahnhof.

Tipp: Sollten Sie Gelegenheit haben, besuchen Sie auch die über der Bahnlinie links auf dem Berg gelegene Kreuzkapelle von 1727 (1764) und das rechts gelegene Kriegerdenkmal von 1933.

(Text: Werner Rasche; Karten-Layout: cbdruckunddesgin.de Winnweiler)

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